Der aktuelle Deckungsgrad der BVK

Die BVK weist per Mitte Jahr eine Unterdeckung aus

Der technische Deckungsgrad der BVK ist im ersten Halbjahr 2022 von 111,6 auf indikativ 98,6 Prozent gesunken. Diese Unterdeckung kam durch globale Umstände wie den Krieg in der Ukraine, sinkende Aktienkurse aufgrund pandemiebedingter Lieferengpässe sowie durch die starke Erhöhung der Zinssätze zustande. Im Grunde freut uns der Zinsanstieg. Es ist uns aber bewusst, dass steigende Zinsen auf der Anlageseite, vor allem bei Obligationen im Bestand, zu negativen Bewertungskorrekturen führen und somit ein kurzfristiges Absinken des Deckungsgrads zur Folge haben.

Keine Sanierungsbeiträge

Relevant für die Verzinsung der Sparguthaben und allfällige Sanierungsbeiträge ist immer der Deckungsgrad per Ende des Kalenderjahres. Liegt dieser dannzumal zwischen 90 und 100 Prozent, fallen keine Sanierungsbeiträge an. Die Verzinsung der Sparguthaben wird aber im Folgejahr auf das gesetzliche Minimum (Stand 2022: 1 Prozent) angesetzt.

In den zwei Kurzvideos unten erklärt Thomas R. Schönbächler (CEO der BVK) die aktuelle Entwicklung und den Effekt der steigenden Zinsen. 

Langfristige Anlagestrategie

Die Unterdeckung, wie sie nun eingetreten ist, ist unschön, gehört jedoch zum Geschäft einer Pensionskasse, die mit der Anlagestrategie eine Rendite über dem risikolosen Zins erwirtschaften muss. Die BVK verfügt über eine ausgewogene und langfristige Anlagestrategie. Über die letzten zehn Jahre haben wir eine durchschnittliche jährliche Rendite von 5,6 Prozent erreicht. Zur Erreichung dieser Renditen müssen wir Anlagerisiken eingehen, die in «normalen» Jahren zu Schwankungen zwischen +10 und –5 Prozent führen. Im Erwartungswert ist zudem alle sechs Jahre von einem stärkeren negativen Börsenjahr auszugehen, so, wie es derzeit per Mitte Jahr aussieht. Unsere Aktienanlagen haben über 15 Prozent eingebüsst und die festverzinslichen Anlagen haben durch die Zinserhöhung eine Bewertungskorrektur von rund 9 Prozent erfahren. Noch ist das Jahr nicht zu Ende und einzelne negative Börsenjahre können dank der langfristigen Planung verkraftet werden. Hinzu kommt, dass das gestiegene Zinsniveau für die Pensionskassen langfristig erfreulich ist, weil es schrittweise mehr Handlungsspielraum bei den Anlagen bringt.

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14.07.2022

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