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Immobilien: Sanierung mit Minergie-Zertifizierung

Die unsichtbare Fassadensanierung

In der Westschweiz und in der gesamten Architekturszene ist «Le Lignon» in Vernier bei Genf ein Begriff. Gebaut in den Jahren von 1963 bis 1971, erstreckt sich das überaus schlanke und lange Hauptgebäude über einen Kilometer Länge. Dazu gesellen sich zwei Hochhäuser, die etwas später erbaut wurden. Die BVK besitzt in Le Lignon die Nummer 23 mit 31 Wohnungen, den solitären Wohnturm Avenue du Lignon 1 bis 4 mit 241 Wohnungen und das centre commercial mit rund 5600 Quadratmetern Gewerbefläche.

Diese Zerstückelung der Eigentümerschaft – 15 Eigentümer teilen sich die 84 Wohnhäuser – zieht sich durch das ganze Quartier. Einheitlich dagegen war das Bedürfnis nach Sanierung. Nach über 40 Jahren im Betrieb waren die haustechnischen Anlagen an ihrem Lebensende angelangt und mussten ersetzt werden. Gleichzeitig machte man sich Gedanken über die Energieeffizienz und hatte den Denkmalschutz der bauhistorisch bedeutenden Anlage zu berücksichtigen.

Sanierung im bewohnten Zustand

Der Entscheid, nur durch punktuelle Eingriffe eine sanfte Erneuerung zu erreichen, ermöglichte eine Durchführung der Arbeiten im bewohnten Zustand. Damit wurden die aufgewendeten Mittel effizient eingesetzt und die heute intakte soziale Struktur der Mieterschaft, die teilweise seit 40 Jahren in Le Lignon wohnt, konnte erhalten werden. Einfacher machte dies die Sanierungsarbeiten natürlich nicht. Mieterinnen und Mieter mussten so manchmal ohne Wasser oder ohne Küche auskommen. Aber deswegen ausziehen mochten nur wenige. Die meisten, die sich für Le Lignon entschieden haben, sind stolz darauf, in diesem Wohnkomplex zu wohnen.

Apropos Komplex: Vor den Sanierungsarbeiten wurde so minutiös wie möglich geplant. Viele generell angedachten Lösungen mussten dann für die einzelnen Häuser individuell angepasst werden. Bei der Fassade kam den Planern entgegen, dass diese bereits aus zwei Schichten bestand und die äussere in nach wie vor gutem Zustand war. So konnte einfach die innere Schicht mit neuen Fensterrahmen und besser gedämmter Brüstung geplant werden. Einfach? Nicht ganz. Jedes der mehreren Hundert Fenster musste passgenau aufgedoppelt werden und um die Brüstungen zu dämmen, galt es, sämtliche Radiatoren zu versetzen. Für den Ersatz der Leitungen musste in den WCs eine Wand weggespitzt werden. Die in die Gebäude eingelassenen Laubengänge galt es, besser zu dämmen, ohne das Profil zu verändern. Die Eingänge wurden mit Windfängen ausgerüstet.

Im Minergie-Standard

Das Resultat lässt sich sehen – ohne dass man den Häusern äusserlich etwas ansieht. Der Energiebedarf ist durch die gezielten Massnahmen um 50 Prozent gefallen, dafür hat sich die Wohnqualität der Wohnungen deutlich erhöht. Die Sanierung war so nachhaltig, dass die Gebäude Minergie-zertifiziert sind. Eine Win-win-Situation für Eigentümer und Bewohner, die weitere 50 Jahre stolz sein dürfen, in Le Lignon zu wohnen.

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31.05.2020

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