Durchzogenes Jahresresultat der BVK

Der Deckungsgrad der Zürcher Pensionskasse BVK lag per Ende 2022 bei 97,6 Prozent. Bei der Performance resultierte ein Minus von 11,2 Prozent. Zulegen konnte die BVK erneut beim Bestand, der um 2,7 Prozent gewachsen ist. Die Verzinsung der Sparguthaben lag erstmalig über dem technischen Zinssatz.

«Das Jahr 2022 war ein herausforderndes Jahr», so fasst Thomas R. Schönbächler, Vorsitzender der Geschäftsleitung der BVK, das Resultat für das vergangene Geschäftsjahr zusammen. Mit einer Performance von minus 11,2 Prozent (Vorjahr: plus 8 Prozent) und einem Deckungsgrad, der mit 97,6 Prozent (Vorjahr: 111,6 Prozent) eine leichte Unterdeckung ausweist, können die guten Ergebnisse der letzten Jahre nicht fortgeführt werden.

Ambivalenter Zinsanstieg

Diese negative Performance kam durch geopolitische Umstände wie den Krieg in der Ukraine, sinkende Aktienkurse, aber vor allem durch die starke Erhöhung der Zinssätze zustande. Obwohl ein Zinsanstieg im Grunde erfreulich ist, führt er auf der Anlageseite, vor allem bei Obligationen im Bestand, zu Bewertungskorrekturen. Noch nie verloren im gleichen Jahr sowohl die Aktien als auch die Obligationen im zweistelligen Prozentbereich. «Das Resultat ist unschön, aber ein solches Jahr gehört zum Geschäft einer Pensionskasse und war nach so vielen erfolgreichen Jahren statistisch wohl überfällig», meint Schönbächler.

Positives vermeldet die BVK bei der Verzinsung. Mit einer Zinsgutschrift von 2,1 Prozent konnten die Sparguthaben der Aktivversicherten im Geschäftsjahr erstmalig über dem technischen Zins verzinst werden. Schönbächler: «Mit dem 2022 gutgeschriebenen Zins wurden die Aktivversicherten fair entschädigt. Sie stellen schliesslich das für die laufenden Renten notwendige Risikokapital zur Verfügung.» Die Verzinsung der Sparguthaben wird ab Mitte 2023 voraussichtlich auf das BVG-Minimum von einem Prozent festgelegt.

Grosser Bestand bei tiefen Kosten

Im vergangenen Jahr legte die BVK beim Kundenbestand weiter zu und steht nun bei gut 133'800 Personen – ein Plus von 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gut 63 Prozent davon sind Frauen. Die Verwaltungskosten konnten pro versicherte Person um nochmals 4 Franken auf 108 Franken (Vorjahr: 112 Franken) gesenkt werden. Die Vermögensverwaltungskosten verbleiben mit 15 Rappen pro 100 Franken Anlagevermögen (Vorjahr: 14 Rappen) auf einem sehr tiefen Niveau.

Rundum nachhaltig

Die BVK setzt sich für Nachhaltigkeit sowohl auf der Verpflichtungs- als auch auf der Anlageseite ein. So profitieren BVK-Versicherte dank der Aufteilung der Beiträge Arbeitgeber/Arbeitnehmende von 60 zu 40 Prozent von einem hohen Sparguthaben. Mit den Möglichkeiten der tieferen Eintrittsschwelle und der Wahl eines höheren Umwandlungssatzes geht die BVK auf Bedürfnisse ein, die mehrheitlich Frauen betreffen. Zudem wird der Koordinationsabzug automatisch dem Beschäftigungsgrad angepasst.

 

Die auf der Anlageseite neu aufgebaute Stossrichtung der BVK mit Direktanlagen in erneuerbare Energien zeigt erste Früchte. Die Wind- und Fotovoltaikparks erzeugten 42 Gigawattstunden Strom. Das kommt einer äquivalenten CO2-Einsparung von über 11'000 Tonnen gleich. Mit weiteren – selbstredend rentablen – Investitionen soll dieses Standbein weiter ausgebaut werden. Weiter arbeitet die BVK an der Reduktion des CO2-Ausstosses der eigenen Immobilien und ist guten Mutes, das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen.

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27.01.2023

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