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Verantwortung für Immobilien: Energieträger

Eine Heizung – viele warme Häuser

In unseren Breitengraden ist eine Heizung fast unabdingbar. Dabei muss nicht mehr vor der Höhle Feuer gemacht werden. Moderne Wärmeerzeugungsmöglichkeiten leisten einen hervorragenden Dienst.

Feuer gehört seit jeher zu den Heizmethoden der Menschheit. Ganz zu Beginn der Geschichte diente es gleichzeitig zum Fernhalten von wilden Tieren und zum Kochen derselbigen, wenn das Jagdglück hold war. Im Laufe der Zeit wurde manches einfacher. Heute halten wir uns die wilden Tiere – wenn es denn solche gibt – mit stabilen Häusern vom Leib, gekocht wird auf dem Herd, und die Heizung ist zentral untergebracht. Ebenfalls entwickelt haben sich die Brennstoffe. Von Holz, Kohle, über Öl zu Gas und aktuell wieder zu Holz. Weitere Methoden wie die Nutzung von Abwärme aus Kehrichtverbrennungsanlagen oder Abwasserreinigungsanlage können genutzt werden. Energie liefern auch Fotovoltaikanlagen, Erd- und Wassersonden, Windkraftwerke oder Biogasanlagen. Für Elektrizität sind in der Schweiz nach wie vor Wasser- und Atomkraftwerke in Betrieb.

Schweiz ist weit weg vom Klassenprimus
In der Schweiz ist die Sonnenscheindauer meist nicht lang genug, um ganze Haushaltungen mit Energie für Heizung, Warmwasser und Kochen auszustatten. Zudem zeigen die Statistiken im Vergleich, dass sich die Schweiz mit der Installation von Fotovoltaik- und noch mehr von Windkraftanlagen schwertut. Gemäss dem Bundesamt für Energie nahm der Anteil neuer erneuerbarer Energieträger (Sonne, Wind, Biomasse und im Einspeisevergütungssystem geförderte Kleinwasserkraft) weiter zu, von 11,2 Prozent im Jahr 2021 auf 13,7 Prozent im Jahr 2023. In der Schweiz sind hier sicher noch Schritte möglich, die aber im Grossen entschieden und durchgesetzt werden müssen. Im Kleinen finden sich immer wieder innovative Lösungen. Wie oben erwähnt, ist bei Brennstoffen Holz wieder eine valable Lösung. Die Gründe liegen auf der Hand. Holzabfälle, etwa aus Sägereien, werden zu Pellets gepresst. Richtig verbrannt, erzeugen diese Pellets einen hohen Heizgrad. Holz wächst nach. Das heisst, dass der Brennstoff auch auf lange Sicht verfügbar ist und neu produziert werden kann. Im Gegensatz dazu werden sowohl Erdöl- als auch Erdgasreserven dereinst unwiederbringlich aufgebraucht sein. Während Feuerstellen seit 800 000 Jahren nachgewiesen werden können, ist die Heizölära noch keine hundert Jahre alt und wird in der Geschichte der Heizung wahrscheinlich nur eine kurze Episode sein.

Zentralheizung neu gedacht
Auch im Immobilienportfolio der BVK spielen alternative Heizmethoden eine grosse Rolle. Der CO2 -Ausstoss wird kontinuierlich gesenkt, dagegen der Anteil erneuerbarer Heizsysteme kontinuierlich angehoben (siehe auch CO2 -Intensität des Immobilienportfolios auf Seite 50 f.) Manchmal muss man auch etwas weiterdenken, gerade dann, wenn keine einfachen Lösungen vorhanden sind. So etwa in der neuen Wohnüberbauung «Riedmühle» in Wangen-Brüttisellen mit 55 Wohneinheiten. Von Gas- und Ölheizungen wollten wir nichts wissen. Ein Fernwärmenetz existierte nur in der Ferne, was die Idee eines Anschlusses erkalten liess. Erdsonden dürfen im Gebiet wegen Grundwasserschutz nicht zum Einsatz kommen, und für ein Windrad fehlt wohl der Wind und der Rückenwind aus der Bevölkerung, die eine solche Anlage in unmittelbarer Nähe hätte bewilligen müssen – und da tut sich die Schweiz ja eben noch etwas schwer. Die Lösung liegt in einer Pellet-Heizung. Für eine Überbauung gedacht – keine grosse Sache. Für mehrere Überbauungen lohnt es sich, eine grössere Heizanlage zu erstellen, da dadurch auch die gesetzlichen Vorgaben betreffend Feinstaubausstoss vorbildlich umgesetzt werden können. Mit «Im Talacher» und «Im Roggenacher» besitzt die BVK in unmittelbarer Nähe zwei weitere Überbauungen mit insgesamt 179 Wohnungen, die immer noch an einer Gasheizung hingen. Die konnten mit ins Konzept einbezogen werden. Und wenn man schon eine grössere Heizung plant, wären vielleicht auch andere daran interessiert, was dazu führte, dass nun mit einer Heizung eine Vielzahl von Liegenschaften mit Energie beliefert werden können. Die Lieferung der Holzpellets erfolgt an einem Ort, und anstelle von Wartungsarbeiten in unzähligen Heizungskellern kann alles zentral erfolgen. Sprach man früher von Zentralheizung, wenn eine einzelne Heizung die vielen Öfen in den Räumen ablöste, gehen wir in WangenBrüttisellen einen Schritt weiter und sprechen von einer Heizzentrale für mehr als drei Überbauungen mit weit über 200 Wohneinheiten. Bei soviel ökologischer und ökonomischer Heizleistung wird einem warm ums Herz.

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22.05.2025

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