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Verantwortung für Immobilien: Bauweise

«Holz isch heimelig»

In Hombrechtikon hat die BVK eine Überbauung aus Holzhäusern realisiert. Das Resultat ist ein rundum nachhaltiges Vorzeigeobjekt mit hohem Wohnkomfort. 

Beim Begriff Holzhaus denkt man schnell einmal an Alphütten mit Herzchenfensterläden und rustikal verzierten Kassettendecken. Diesem Klischee entgegnet die BVK in Hombrechtikon mit dem Quartier «Eichwis». Fünf Häuser mit 55 Wohneinheiten in einer sorgfältig gestalteten Umgebung bieten einen hohen Wohnkomfort. Auf dem betonierten Grundsockel wurden die Gebäude in Holzelementbauweise erstellt. Wir sehen grosse Fenster, helle Räume und modernsten Ausbau. Beheizt und gekühlt werden die Räume durch Wärmepumpen. Der CO2 -Ausstoss pro Quadratmeter Energiebezugsfläche beträgt lediglich 2,7 Kilogramm. Der Durchschnitt in der Schweiz liegt bei 23 Kilogramm (Stand 2024). Fotovoltaikanlagen auf den Dächern liefern einen Teil des Stroms. Und sogar das Regenwasser wird für das Klima in der Siedlung genutzt. Es fliesst vom Dach und der Umgebung durch entsprechende Schichtaufbauten möglichst langsam ab. Dadurch kühlt das Wasser die Umgebung ab und belastet die Kanalisation weniger.

Das tönt spektakulär und ist es auch. Aber «Eichwies» geht in noch vielen Punkten weiter. So wurde beim Bau selbstverständlich auf gesunde Materialien geachtet. Das geht etwa so weit, dass die Kinderschaukel auf dem Spielplatz aus Holz ist und nicht das übliche Metallgestänge ausweist. Die Fassade ist vorgehängt. Sollte sie Schaden nehmen und ausgewechselt werden müssen, kann das ohne Eingriff in die darunterliegende Dämmschicht vorgenommen werden. Das erhöht die Langlebigkeit und fördert die Wiederverwendbarkeit von Baumaterial. Weiter wurden Bauvergaben wenn möglich an lokale Unternehmen erteilt. Das spart während dem Bau Ressourcen, wie etwa Anfahrtswege. Gleichzeitig ist es möglich, dass Reparaturen von der gleichen Firma getätigt werden können.

Gestaltung für Gemeinschaft
Die BVK legt auch Wert darauf, dass im Quartier ein Zusammenhalt entsteht. Das kann man natürlich nicht erzwingen, aber fördern. In Hombrechtikon wurden bei der Aussenraumgestaltung bereits Hochbeete angelegt, die durch die Mieterschaft genutzt werden können. Wer weiss, vielleicht wachsen der Salat und die Kartoffeln für das gemeinsame Quartier-Sommerfest in den gemeinschaftlich genutzten Quartierbeeten.

Und wenn wir uns schon zwischen den Häusern bewegen: Bei der Bepflanzung wurden vor allem einheimische Pflanzen berücksichtigt. Es wurden viele Bäume verschiedener Baumarten gepflanzt, da sie einen ausgezeichneten Wärmeschutz im Sommer versprechen. Die Artenvielfalt hat nicht nur mit der Ästhetik zu tun. Bäume können krank werden. Ist nur eine Sorte Bäume vorahnden, werden alle krank und ein Kahlschlag ist unumgänglich. Durch die örtliche Trennung kann ein Weiterbefall eventuell verhindert werden. Sollte das nicht gelingen, ist nur ein Teil des Bestandes gefährdet. Natürlich hoffen wir, dass Bewohnende und Bäume gesund bleiben. Bei den Bäumen wurden deshalb auch speziell robuste Pflanzen – auch im Hinblick auf die Klimaentwicklung – berücksichtigt.

Zu guter Letzt sei hier noch erwähnt, dass die BVK nebst den menschlichen Mietenden auch Raum für zahlreiche tierische Untermieterinnen und -mieter bietet. Mit Ast- und Steinhaufen im Gelände wird Lebensraum für Kleintiere wie Igel, Echsen und Insekte geschaffen. Letztere dienen dann wohl zum Teil als Futter für die Vögel, die in den Bäumen Nistplätze finden.

 

 

Drei Fragen an die Bewirtschaftung

Wie wurde bei der Vermietung die  Nachhaltigkeit der Liegenschaft  eingesetzt?
Bei der Vermietung wurde die Nachhaltigkeit positiv erwähnt, was die Verarbeitung und auch die Raumgestaltung beinhaltete. Ebenso wurde das Raumklima positiv erwähnt, welches auch durch den entsprechenden Einsatz von Materialien sichergestellt werden konnte. Ein Vorteil eines nachhaltigen Gebäudes ist bestimmt die CO2 - arme Wärmeerzeugung, und was fast noch wichtiger ist, die Effizienz des Gesamtsystems Heizung inklusive Fotovoltaik, was zu tiefen Nebenkosten führt.

Gab es Mietende, welche diese Nachhaltigkeit auch gesucht haben beziehungsweise dies auch ein Entscheidungsargument war?
Das gab es, da einige Mietende ganz klar auch eine Wohnung gesucht haben, welche den aktuellen Nachhaltigkeitsstandards entspricht. Klar war jedoch auch, dass die Mehrzahl der Neumietenden diesen Nachhaltigkeitsstandard für eine neue Überbauung voraussetzen. Bei der Besichtigung ging es auch nicht immer nur um die Wohnung, sondern die Aussenfläche war ebenso ein Thema, wie auch die Möglichkeit, genügend Standplätze für Velos zur Verfügung zu haben. Das Angebot eines für die Mieterschaft nutzbaren Cargobikes wurde oft als Pluspunkt gesehen, da dies so nicht erwartet wurde.

Welche Vorteile ergeben sich für die Bewirtschaftung, wenn ein Gebäude nachhaltig gestaltet wurde?
Gerade auch mit einer Zertifizierung wird eine gewisse Qualität sichergestellt. Bei der Erstver-mietung konnte die Nachhaltigkeit entsprechend eingebracht werden, was sicher auch dazu beitrug, den Mietzins einzuordnen, um diesen auch fair zu bewerten. Es ist gut, wenn im Portfolio Liegenschaften sind, welche einen hohen Nachhaltigkeitsstandard haben, da es auch Freude macht, wenn die BVK der Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert beimisst.

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22.05.2025

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