CO2: Aktien- und Obligationenportfolio durchleuchten

«Ufe mit de Klimaziel, abe mit em CO2!»

«Ufe mit de Klimaziel, abe mit em CO2!» – der bekannte Ruf der Schweizer «Fridays for Future»-Bewegung ist bei der BVK Programm. Seit 2020 misst sie nicht nur den CO2-Fussabdruck der eigenen Immobilien, sondern durchleuchtet auch das Aktien- und Obligationenportfolio auf bestehende Klimarisiken. Die BVK setzt sich für eine bessere Verträglichkeit ihrer Anlagen mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens ein.

CO2-Fussabdruck 24 Prozent kleiner  

Stand Ende 2021 wiesen die Unternehmen, in welche die BVK investiert ist, eine durchschnittliche CO2-Intensität* aus, die 24 Prozent unter der jeweiligen Benchmark lag. Energieversorgungsunternehmen sind im Aktienportfolio der BVK weniger stark vertreten und nutzen mehr erneuerbare Energiequellen zur Stromerzeugung im Vergleich zum Unternehmensmix der Benchmark. Ein Vergleich der errechneten CO2-Emissionen des Aktienportfolios mit dem zugewiesenen CO2-Budget zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens gemäss Sustainable-Development-Szenario** der Internationalen Energieagentur zeigt, dass die Emissionen des Portfolios per Ende 2021 innerhalb des zugewiesenen Budgets lagen. Das ist gut, aber noch nicht gut genug.

Der Weg nach Paris ist noch weit

Zur Erreichung eines Netto-Null-Portfolios bis 2050 braucht es noch weitere Anstrengungen. So haben sich 27 Prozent der Portfoliounternehmen noch kein Klimaziel gesteckt. Hier setzt die BVK an. Über ihr Partnernetzwerk tritt sie in den Dialog mit ausgewählten Unternehmen mit gewichtigem Klimafussabdruck. Ziel ist es, diese zu Massnahmen hin zur Erreichung der Pariser Klimaziele zu bewegen.

So steht die BVK seit 2021 als Mitgründerin und Mitglied des Schweizer Vereins für Verantwortungsbewusste Kapitalanlagen (SVVK) indirekt im Klimadialog mit 27 Unternehmen aus dem Sektor der fossilen Rohstoffe, Energieversorgern, Industrieunternehmen und Banken. Als Mitglied der weltweit grössten Investoreninitiative zum Thema Klimawandel «Climate Action 100+» unterstützt sie den Klimadialog mit weiteren 167 Unternehmen, welche zusammen rund 80 Prozent der globalen CO2-Emissionen verursachen.

Es braucht einen langen Atem um diese Firmen zu bewegen. Wir versprechen aber, dass uns der Schnauf dafür nicht ausgeht. Das sind wir uns und unseren Destinatären schuldig. 

  

*Wie wird die CO2-Intensität gemessen?
Wir nutzen die Berechnung der Weighted Average Carbon Intensity (WACI; gewichtete durchschnittliche Kohlenstoffintensität). Die WACI misst die Kohlenstoffintensität von Unternehmen, nicht ihre gesamten Kohlenstoffemissionen. Es handelt sich um eine Berechnung der emittierten Tonnen CO2 pro Million US-Dollar Unternehmensumsatz. Diese werden dann anhand des prozentualen Gewichts der Beteiligung innerhalb des Fonds aggregiert. 
Die WACI-Metrik normalisiert daher die Unternehmensgrösse – ein grosses globales Unternehmen mit absolut gesehen hohen Kohlenstoffemissionen kann einen niedrigeren WACI-Wert haben als ein kleineres Unternehmen, das absolut gesehen weniger verschmutzt, aber in seinen Prozessen weniger effizient ist.

**Wie funktioniert das Szenario der nachhaltigen Entwicklung?
Das Szenario der nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Scenario) ist ein auf die Erreichung des Pariser Klimaabkommens ausgerichtetes Szenario. Der geschätzte Temperaturanstieg des Szenarios liegt bei maximal 1,65 Grad Celsius (mit 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit) beziehungsweise 1,8 Grad Celsius (mit 66-prozentiger Wahrscheinlichkeit).

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09.05.2022

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