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Umweltschutz in Zement gegossen

Die Zementindustrie gehört weltweit zu den grössten CO2-Emittenten. Die Verantwortlichen machen sich Gedanken, was dagegen unternommen werden kann.

 

Zement als Baustoff ist heute kaum mehr wegzudenken. Das Bindemittel, das zusammen mit Sand und Kies zu Beton wird, gehört schon seit der Antike auf die Baustelle, wie das Wasser zum Leben.

Grosse Industrie mit grosser Verantwortung

Heute werden pro Jahr über 4 Milliarden Tonnen Zement hergestellt. Die Produktion ist sehr energieintensiv und entsprechend hoch ist der CO2-Ausstoss. Man rechnet, dass pro Tonne Zement eine Tonne CO2 anfällt. Zwischen vier und acht Prozent des globalen CO2-Ausstosses gehen auf das Konto der Zementindustrie.

Auf den vordersten Rängen der grössten Produzenten findet man Unternehmen wie die Schweizer Firma LafargeHolcim oder die deutsche HeidelbergCement. Da die Baubranche boomt und es an Alternativen fehlt, ist es unabdinglich, dass die CO2-Bilanz der Zementherstellung klimafreundlicher wird. In den letzten Jahren wurde diesem Thema immer mehr Gewicht beigemessen. 

Die BVK übernimmt Verantwortung

Mit dem Ziel, die Unternehmen zu einer klimaverträglichen Produktion sowie zu mehr Transparenz über verursachte Klimarisiken zu bewegen, trat die BVK 2018 gemeinsam mit einer Investorengruppe in den Dialog mit 20 Firmen des Stahl- und Zementsektors. Diesem Industriezweig kam bis dahin eine vergleichsweise niedrige Aufmerksamkeit der allgemeinen Investorenschaft zuteil, obwohl er einer der grössten CO2-Emittenten ist.

Bei der Zementindustrie zeigt sich beispielhaft, wie sich der Ansatz der BVK wesentlich von dem vieler anderer Investoren unterscheidet. Man könnte die Unternehmen aus CO2-intensiven Branchen im Anlageportfolio untergewichten oder gar ausschliessen. Die BVK dagegen bleibt investiert und übernimmt somit Verantwortung und gibt dem Kapital eine Stimme. Zusammen mit anderen Investoren tritt sie in den direkten Dialog und nimmt sich auch den Auseinandersetzungen mit den Unternehmen an. Mit Erfolg.

Erste Erfolge

So ist der Schweizer Zementkonzern LafargeHolcim auf dem Weg hin zu einer klimafreundlicheren Wertschöpfung und beschreitet auch im Hinblick auf zukunftsweisende Technologien neue Wege: Zusammen mit zwei Partnern hat sie das Projekt CO2MENT gestartet. Ziel ist es, eine Lösung für den vollständigen Zyklus zur Abscheidung und Wiederverwendung von CO2 aus der Zementproduktion zu entwickeln und so die Kohlenstoffeffizienz weiter zu verbessern. Darüber hinaus ist der Konzern mit Sitz in Rapperswil-Jona in Bezug auf die Klima-Berichterstattung auf einem guten Weg. In der Task Force on Climate-related Financial Disclosure (TCFD), der Arbeitsgruppe für die Offenlegung klimabezogener Finanzdaten, bildet das Unternehmen Teil eines Expertengremiums zur Entwicklung von Reporting-Empfehlungen für Unternehmen im Baugewerbe. Also ein Messinstrument über die ganze Branche, das Vergleiche zulässt und so klimabezogene Entscheide unterstützen kann.

HeidelbergCement hat ihrerseits angekündigt, dass sie die CO2-Emissionen mit dem Pariser Klimaabkommen in Einklang bringen wollen. So soll der direkte Ausstoss von 2016 bis 2030 um 15 Prozent gesenkt werden. Den indirekten CO2-Ausstoss (z.B. Stromverbrauch) will Heidelberg bis dahin um 65 Prozent senken. Die Vision der Nummer vier im Zementweltmarkt geht aber noch weiter: Bis 2050 will Heidelberg Beton CO2-neutral herstellen. Ein ehrgeiziges aber erstrebenswertes Ziel.

Die BVK bleibt am Ball

Diese Erfolge sind erfreulich. Aber der Weg hin zu einer CO2-neutralen Zementproduktion ist noch weit. Mit dem Engagement wirkt die BVK auch in Zukunft auf die Veränderungsprozesse ein und bleibt im Dialog mit den Unternehmen.

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31.05.2019

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