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Ein bis dahin kaum denkbares Szenario und ein deutliches Zeichen der Klimabewegung.

Widerstand gegen den Widerstand

An der Generalversammlung 2023 von ExxonMobil wurden Stimmen laut, die eine Abkehr von sämtlichen Dekarbonisierungsbemühungen forderten. Wie die übrigen Aktionärsanträge wurde dieser Vorstoss von der Mehrheit der Aktionäre abgelehnt – er lässt aber trotzdem aufhorchen.

«Was würde passieren, wenn die Firma dem Ruf der Aktivisten nachgibt und sich aus dem Ölgeschäft zurückzieht?» Mit dieser Frage richtete sich David Bahnsen als Vertreter des Bahnsen Family Trust an die Generalversammlung von ExxonMobil und forderte dazu auf, den Dekarbonisierungsvorschlag anderer Aktionäre kritisch zu durchleuchten. Unter dem rhetorischen Deckmantel, nur das Beste für den Ölkonzern und seine Profitabilität zu wollen, ist der Bahnsen Family Trust bei verschiedenen Firmen (unter anderem auch Chevron) in den Widerstreit zur geforderten verstärkten Klimastrategie getreten. Er will die Einsetzung eines Ausschusses erzielen, welcher die Risiken der Dekarbonisierungen für das Unternehmen insbesondere auch im Hinblick auf vernichtete Vermögenswerte bewertet.

Starke Aktionäre können bewegen

2021 kam es an der Generalversammlung dazu, dass drei der zwölf Verwaltungsratsmitglieder ausgetauscht wurden. Die neuen Verwaltungsräte sollten aufgrund ihrer vielseitigen Branchenerfahrung den ExxonMobil-Vorstand im Hinblick auf Strategien zur Gestaltung der Klimawende besser unterstützen. Ein bis dahin kaum denkbares Szenario und ein deutliches Zeichen der Klimabewegung.

Klimaanträge ohne Chance

Nun regt sich also Widerstand gegen die angestossenen Klimabemühungen aus dem Aktionariat. Der Anti-Klima-Antrag Bahnsens wurde mit 98,4 Prozent zwar am deutlichsten verworfen. Aber auch die Pro-Klima-Anträge fanden trotz einer zum Teil deutlich stärkeren Unterstützung bei der Mehrheit der Aktionäre kein Gehör. Es ging dabei um verbesserte Transparenz über Methanemissionen, das Stecken eines mittelfristigen Ziels für die Reduktion von Treibhausgasemissionen aus der Produktverwendung sowie die bessere Transparenz über die erforderliche Stilllegung von Vermögenswerten zur Zielerreichung. An der Generalversammlung 2023 von ExxonMobil wurden Stimmen laut, die eine Abkehr von sämtlichen Dekarbonisierungsbemühungen forderten. Wie die übrigen Aktionärsanträge wurde dieser Vorstoss von der Mehrheit der Aktionäre abgelehnt – er lässt aber trotzdem aufhorchen.

So stimmte die BVK

Die BVK stellte sich neben der Ablehnung des Anti-Klima-Antrags auch gegen die Wiederwahl von CEO und VR-Vorsitzendem Darren Woods sowie von zwei weiteren Mitgliedern des Managements. Ausschlaggebend war die schwache Bilanz des Managements im Umgang mit den für das Unternehmen relevanten Klima- und ESG-Risiken. Auch die fünf Pro-Klima-Anträge wurden von uns unterstützt. Um das Unternehmen zu einem besseren Umgang mit Klimarisiken und einem Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele zu bewegen, steht die BVK über den Schweizer Verein für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen (SVVK) sowie die durch sie unterstützte «Climate Action 100+»-Initiative im Dialog mit ExxonMobil.

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06.06.2024

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