Zügelstress muss nicht sein

Was: ZÜGELN!
Wann: Samstagmorgen, 07.30 Uhr
Wo: Wohnung des Kollegen eines Freundes – das kennen wir alle
Womit: Arbeitshandschuhe, ein Multitool für De-/Montage Schränke, Lampen etc., Malerklebeband, wasserfester Filzstift zur Beschriftung diverser Schrauben, Schachteln und Schubladen

 

Der verschlafene Beginn
Das Hilfszügelteam läutet schweizerisch exakt um 7.25 Uhr an der Tür. Das Team läutet nochmals um 7.30, 7.33 und geht 7.35 zum Sturmläuten über. 7.38 Uhr: der verschlafene und sichtlich verkaterte Kollege eines Freundes öffnet die Tür und kratzt sich etwas verlegen am Hinterkopf.

 

Das chaotische Grauen
Ok. Er hat verpennt. Kommt in den besten Familien vor – und eine solche will er gründen, weil er mit seiner Freundin zusammenziehen will. ABER! In der Wohnung sieht es gar nicht nach zügeln aus. Keine gepackten Schachteln, keine ausgeräumten Schränke, keine demontierten Bilder nicht einmal das Geschirr in der Küche – geschweige denn die Küche selber – ist sauber.

 

Das unerreichbare Ziel
Das Hilfszügelteam ist geschockt - verpasst dem Kollegen eine kalte Dusche und einen starken Kaffee. Einer fragt unschuldig: «Wann hast Du Wohnungsabgabe?» «Ich habe am Montag, 9 Uhr mit der Vermieterin der BVK abgemacht.»

 

Die sinnvolle Variante
Oje! Das muss nicht sein. Der Umzug kommt meist nicht von heute auf morgen. Also lässt sich einiges planen. Hier ein paar wichtige Zügeltipps.

 

Vorbereitung:

  • Wegschmeissen was weggeschmissen gehört - befreit ungemein
  • Verpacken, was man nicht dringend braucht (Bücher, Wein, Bilder, Material aus Abstellkammern, Estrich, Keller etc.)
  • Mietvertrag nochmals lesen
  • Demontieren, was bereits demontiert werden kann
  • Nötige Ausbesserungen (Schrauben- und Nagellöcher) vornehmen
  • Ersetzen was kaputt ging (WC-Deckel, Zahngläser)
  • Genügend Verpackungsmaterial besorgen (Schachteln, Luftpolsterfolien, Klebeband, Zeitungen, Papiertaschen)
  • Beim Arbeitgeber abklären, ob ein Tag fürs Zügeln zur Verfügung steht

Zügeltag:

  • Kollegen rechtzeitig anfragen und mit gluschtigem Znüni ködern. Hilfreich ist auch ein Dankes-Abendessen in der neuen Bleibe anzukündigen
  • Wer ein professionelles Team engagieren will, sollte vorgängig genau prüfen, auf wen er sich einlässt
  • Parkplätze sichern. Das Zügelauto muss am alten und am neuen Ort sicher und nicht zu weit von der Wohnungstüre entfernt abgestellt werden können
  • Werkzeuge bereit legen (Ja, das Regal wurde tatsächlich einmal an der Wand verschraubt)
  • Schleppen, tragen, lupfen, verstauen, einpacken, auspacken, einordnen. Es ist immer mehr als man dachte - drum genügend Zeit einrechnen
  • Lampen zuerst montieren (es wird immer zu schnell dunkel und am Elektrischen im Blindflug rumfummeln kann elektrisierend sein)

Nachwehen:

  • Leere Wohnung reinigen (gemäss Vorgaben der Verwaltung) und für die Übergabe bereitstellen
  • Sollte in der neuen Wohnung etwas nicht Ordnung sein, was bei der Übergabe nicht gesehen wurde: innerhalb von 14 Tagen mit der Verwaltung Kontakt aufnehmen
  • Abmelden/Anmelden/Ummelden: Erst bei Umzug merkt man, wo man überall registriert ist. Einwohneramt, Steueramt, Post, Elektrizitätswerk, Telefon, Internet, Radio, TV, Strassenverkehrsamt, Arbeitgeber, Bank, Versicherung, Arzt, Schulen, Vereine … und vor allem die ganze Familie, Freunde und Kollegen – auch wenn Letzter beim Zügeln dabei waren
  • Noch laaaange das Bananenschachtelparadies geniessen

PS: Die BVK vermietet über 5000 Wohnung in der ganzen Schweiz. www.bvk-immobilien.ch

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07.03.2019

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