Engagement: Klima, Unternehmensführung

Aktionäre greifen durch – für das Klima und gegen das Management

An der Generalversammlung von ExxonMobil liessen die Aktionäre die Muskeln spielen. Ein Viertel des Verwaltungsrats wurde ausgetauscht.

«Die Steinzeit endete nicht aus Mangel an Steinen und das Ölzeitalter wird enden, lange bevor der Welt das Öl ausgeht.» Mit diesem «Schlachtruf» erreichte eine Mehrheit der Aktionäre eine Änderung der Klimastrategie an der diesjährigen Generalversammlung des Ölriesen ExxonMobil. Zu gross seien die finanziellen Risiken und die drohende Unternehmenswertvernichtung, die das Unternehmen seinen Investoren durch seine Strategie aufbürde. Mit einer Börsenkapitalisierung von rund 295 Milliarden US-Dollar per Ende 2020 rangiert ExxonMobil unter den 20 grössten Unternehmen der Welt, seine unzureichende Klimastrategie fällt daher auf globaler Ebene stark ins Gewicht.

Der Aktionärsvorstoss zeigte Erfolg

Die Aktionäre stimmten für den Austausch von drei der zwölf Verwaltungsratsmitglieder. Die neuen Verwaltungsräte sollen aufgrund ihrer vielseitigen Branchenerfahrung den ExxonMobil-Vorstand im Hinblick auf Strategien zur Gestaltung der Klimawende besser unterstützen.

Breite Unterstützung der BVK in Klimabelangen

Entlang ihrer Stimmrechtspolitik stimmte auch die BVK der Nominierung der drei neuen Verwaltungsräte zu. Zudem stimmte sie für

  • die unabhängige Prüfung der finanziellen Auswirkungen einer sinkenden Nachfrage nach fossilen Brennstoffen. 
  • eine bessere Offenlegung von politischen Unternehmensspenden, Lobbying-Bemühungen sowie Mitgliedschaften in Handelsverbänden durch das Unternehmen.
  • eine Ausrichtung des Unternehmenlobbyings an den Zielen des Pariser Klimaabkommens.

Aktive Eigentümerschaft zeigt Wirkung

Das Ergebnis des Aktionärsvorstosses ist bemerkenswert: Es gelang den Aktionären, an der Generalversammlung die Verwaltungsratskandidaten gegen die Vorschläge des Managements durchzusetzen. Ein Resultat, das bislang undenkbar schien, könnte so Schule machen. Es zeigt zudem auf, dass sich der Einsatz der Eigentümerschaft lohnt.

Das freut die BVK, die selbst als aktive Eigentümerin auftritt und ihrem Aktienkapital eine Stimme gibt. So stimmt sie an Generalversammlungen bei allen Schweizer Titeln im Bestand sowie den 300 grössten internationalen Positionen im langfristigen Interesse ihrer Versicherten ab. Zudem steht sie über ausgewählte Spezialisten mit über 300 Unternehmen im Dialog und setzt sich so beispielsweise für die Einhaltung von Menschrechten, eine gute Unternehmensführung oder die Erreichung der Pariser Klimaziele ein.

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