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Ja, das war zu erwarten, die Bilder sind nämlich tatsächlich identisch – und doch könnten die Häuser grosse Unterschiede haben. Was, wenn das Haus vor und nach einer Sanierung abgebildet ist? Neue Wärmedämmung, bessere Fenster, auf den neusten Stand gebrachte sanitäre Anlagen und – vor allem – eine neue Heizung. Von aussen sieht man dem Haus nichts an. Aber der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoss wurden deutlich gesenkt. Hier finden Sie ein Beispiel aus dem BVK-Portfolio.
Wissen statt glauben
Vergleichbare und transparente Umweltkennzahlen fehlen in der Immobilienbranche noch weitgehend. Hier schafft nun die Non-Profit-Organisation REIDA Abhilfe. Ausgeschrieben heisst REIDA: Real Estate Investment Data Association; zu Deutsch: Vereinigung für Immobilieninvestmentdaten. Initiiert wurde REIDA von verschiedenen Firmen der Immobilienbranche. Mit an Bord sind die Bundesämter für Statistik und Wohnungswesen. Die BVK mit ihrem Leiter Real Estate Management, Stefan Schädle, spielte bei der Lancierung des REIDA-CO2-Benchmarks eine federführende Rolle. «Es war einfach nicht möglich, Zahlen zu Verbrauch und Treibhausgasemissionen von Liegenschaften zu erhalten, die untereinander vergleichbar waren. Es ist zielführend, dass die Immobilienbranche verbindliche Standards proaktiv festsetzt und diese in einem Benchmark transparent macht, um die im Pariser Klimaabkommen festgelegten Ziele zu erreichen.», so Schädles Motivation. Der Grundsatz von REIDA lautet denn auch: Wissen statt glauben.
Ist REIDA nicht einfach ein weiteres Label im Label-gesättigten Immobiliendschungel? «Nein», lautet die einhellige Antwort. REIDA legt exakt fest, welche Kennzahlen wie berechnet werden müssen. Die so gesammelten Daten werden in einen Gesamtbenchmark gestellt. Im Jahr 2022 wurden 36 Immobilienportfolios von professionellen Eigentümerinnen mit nahezu 4 000 Liegenschaften und einer Energiebezugsfläche von 23 Millionen Quadratmetern (über 3 200 durchschnittliche Fussballfelder) im Report aufgenommen. Es werden keine Zertifikate oder Labels ausgestellt. Es geht um die Sammlung und die Darstellung vergleichbarer Daten im Immobilienbereich. Je mehr Portfolios die Daten gemäss diesem Standard in die Datenbank einfliessen lassen, umso aussagekräftiger wird der Benchmark. Die BVK begrüsst daher eine möglichst breite Marktteilnahme.
Verbrauch und Ausstoss gesenkt
Der CO2-Ausstoss wird bei REIDA als CO2e*-Emissionsintensität ausgewiesen. Die BVK braucht sich mit ihrem Portfolio nicht zu verstecken. Im Portfolio der BVK konnte der CO2e-Wert pro Quadratmeter Energiebezugsfläche (m2 EBF) 2021 bereits auf 9,6 kg gesenkt werden. Das liegt 27 Prozent unter dem Benchmark, der einen Wert von 13,1 kg CO2e/m2 EBF ausweist. Zu erwähnen ist, dass der schweizerische Gesamtdurchschnitt des Gebäudeparks bedeutend über dem Benchmark liegt.
Die BVK ist auf gutem Weg, will aber noch deutlich mehr, um bis 2050 das Netto-Null-Ziel zu erreichen. Ob wir das schaffen? Ob der Benchmark bei dieser klaren und tiefen Vorgabe mithalten kann? Wir halten Sie auf dem Laufenden.
* Neben dem wichtigsten von Menschen verursachten Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) gibt es weitere Treibhausgase wie beispielsweise Methan oder Lachgas. Die verschiedenen Gase tragen nicht in gleichem Masse zum Treibhauseffekt bei und verbleiben über unterschiedlich lange Zeiträume in der Atmosphäre. Treibhausgasemissionen können in CO2-Äquivalente umgerechnet und zusammengefasst werden. CO2-Äquivalente werden mit der Abkürzung «CO2e» bezeichnet. (Quelle: www.myclimate.org.)
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02.10.2023