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Mehr Liegenschaften – weniger CO2

Das Immobilienportfolio der BVK wurde durchleuchtet. Dabei konnte festgestellt werden, dass der CO2-Ausstoss seit 1990 bereits massiv verringert werden konnte. Dieser Weg wird weiterhin konsequent weiterverfolgt, indem Neubauten den neusten Standards entsprechen und bei Sanierungen diesbezügliche Mängel behoben werden.

«Ich versuche, so ökologisch wie möglich zu leben. Mein CO2-Äquivalent beträgt 6,6 Tonnen im Jahr. Ich könnte über eine Tonne zusätzlich einsparen, wenn wir eine umweltschonendere Heizung hätten.» Dies eine typische Aussage eines Schweizers, der bewusst auf seinen CO2-Fussabdruck achtet, aber nicht auf alles verzichten möchte. So alle paar Jahre mal mit dem Flugzeug verreisen oder ökologisch weniger nachhaltige Esswaren wie Fleisch und Milchprodukte geniessen gehört schon dazu.

Das mit der Heizung bleibt der grosse Knackpunkt. 59,4 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer leben in einer Mietwohnung. Das heisst, um diese Verbesserung herbeiführen zu können, muss der Eigentümer investieren.

Ausstoss pro Quadratmeter massiv verringert
Die BVK ist eine solche Immobilieneigentümerin. Sie verwaltet über 5000 Wohnungen und 345000 Quadratmeter Laden- und Büroflächen. Das macht sie schon lange und sie möchte in diesem Segment weiter wachsen. Da gehört es natürlich im Rahmen der verantwortungsbewussten Anlagen dazu, dass auch hier auf das Klima geachtet wird. Eine kürzlich durchgeführte Untersuchung sämtlicher Liegenschaften zeigt eine positive Tendenz auf. Der CO2-Ausstoss pro Quadratmeter konnte seit 1990 um nahezu 54 Prozent pro Quadratmeter Energiebezugsfläche reduziert werden. Oder in effektiven Zahlen: 1990 wurde durch die Wärmeerzeugung ein CO2-Ausstoss von 25,3 Kilogramm pro Quadratmeter ausgewiesen. Im Jahr 2017 lag dieser Wert bei 11,7 Kilogramm pro Quadratmeter. Bis ins Jahr 2030 will die BVK diesen Ausstoss nochmals deutlich reduzieren.

«Alle unsere Neubauten werden nach den neusten Energiestandards gebaut. Diese weisen dann gegenüber Altbauten eine mehr als positive Bilanz aus und helfen so, die Gesamtbelastung zu verringern», erklärt Stephan Schädle, Leiter Real Estate Management der BVK. «Aber das heisst nicht, dass wir im Immobilienbestand keine Massnahmen ergreifen. Wir sind stetig daran, alte Liegenschaften mit Sanierungen für die neuen Anforderungen fit zu machen.» Dabei gilt es jeweils, sorgfältig abzuwägen, ob eine Sanierung oder ein Ersatzneubau sinnvoll ist. Bei gewissen Bauten sind jedoch auch denkmalschützerische Kriterien zu berücksichtigen, da kann nicht maximal gedämmt werden. So etwa beim Gessnerhof an der Usteristrasse in Zürich (Bild).

Tayfun Ocak, Leiter des Portfoliomanagements Immobilien, erklärt: «Zu jedem unserer Objekte gibt es eine strategische Planung.» So kann ein Plan für eine Liegenschaft gut und gerne die Sanierungen bis ins Jahr 2040 aufzeigen. Bei anderen Liegenschaften ist dagegen der Sanierungsbedarf derart gross, dass ein Ersatzneubau wohl dienlicher ist, als in eine Komplettsanierung zu investieren. «Das sind rollende Planungen, die auch den Einsatz unserer Ressourcen miteinbeziehen», so Ocak. Es gelte zu berücksichtigen, dass eine Komplettsanierung nicht von heute auf morgen geplant und durchgeführt werden kann. «Wir müssen mit einer Planungs- und Bauphase von fünf bis zehn Jahren rechnen.»

Wandel der Energieträger
Wie schon einleitend erwähnt liegt ein Hauptaugenmerk bei der Heizung. Hier konnte die BVK bereits einen grossen Wandel herbeiführen. Waren 1990 noch 40,6 Prozent der BVK-Liegenschaften mit Heizöl beheizt, waren es 2017 gerade noch 4,8 Prozent, und bis ins Jahr 2030 soll der Bestand an Ölheizungen weiter verringert werden. Auch Gas wird sich längerfristig nicht als Heizquelle halten können, dafür wird der Verwendung von erneuerbaren Energien und dem Einsatz von effizienter Fernwärme grössere Bedeutung zukommen. Neue Heizsysteme mit Wärmepumpen, Erdsonden und intelligenten Wärmespeichern unter Verwendung von Solarstrom werden in der nahen Zukunft sicher ebenfalls eine Rolle spielen, wobei man langfristig von einem eher kleinen Anteil um die 10 Prozent ausgeht. «Hier werden sich interessante Möglichkeiten auftun», ist Ansgar Adamcyk, Leiter Projektmanagement Immobilien, überzeugt.

Die BVK hat den Weg der energietechnisch verantwortungsbewussten Immobilienanlagen eingeschlagen und wird ihn konsequent weiterverfolgen. Wohnt der eingangs erwähnte Schweizer in einer BVK-Liegenschaft, ist die Chance also durchaus gegeben, dass er seinen persönlichen CO2-Fussabdruck verbessern kann.

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