Engagement: Klima
Engagement mit Hebelwirkung gegen illegale Waldrodung
Durch die Rodung des Regenwaldes werden laut Schätzungen des Climate Councils* jährlich rund 4,8 Milliarden Tonnen CO2 freigesetzt. Dies entspricht rund zehn Prozent der pro Jahr durch den Menschen verursachten Treibhausgasemissionen.
Im brasilianischen Amazonasgebiet wird Brandrodung zur Agrarlandgewinnung immer noch praktiziert. Das hat eine Reihe negativer Einflüsse: Durch Feuer werden CO2 und andere Schadstoffe produziert. Gleichzeitig wird Wald zerstört, der hilft, CO2 in Sauerstoff umzuwandeln. Weiter gehen Lebensraum für Wildtiere und die Diversität an Pflanzen nach und nach verloren.
2017 verdichtete sich der Verdacht, das Portfoliounternehmen Bunge Ltd unterstütze die Brandrodung im brasilianischen Cerrado- und Amazonasgebiet durch seine direkten Zulieferbetriebe zwecks Ausbau von Sojaplantagen. Mit einem Umsatz von über 41 Milliarden US-Dollar und einem Absatz ihrer Produkte an Unternehmen des weltweiten Lebensmittelsektors dient Bunge als wichtiges Bindeglied zwischen der lokalen Landwirtschaft und der globalen Lebensmittelindustrie. Durch eine Verbesserung der Unternehmensverantwortung durch Bunge erhoffte sich die BVK mit ihren Partnern eine positive Wirkung auf die gesamte Lebensmittelwertschöpfungskette: ein Engagement mit Hebelwirkung.
Ein Engagement mit Hebelwirkung
Mit dem Ziel, das Unternehmen zum Verzicht auf Brandrodung in ihrer direkten Zulieferkette zu bewegen, startete die BVK 2017 über ihr Netzwerk an Partnern einen Dialog mit Bunge. Als Ausgangspunkt des Dialogs wurden drei Kernanliegen an das Unternehmen gerichtet, die sowohl durch Bunge wie auch alle Zulieferbetriebe erfüllt werden sollten:
- Verbot von Brandrodung, insbesondere in besonders schützenswerten Gebieten
- Proaktiver Einbezug der lokalen Bevölkerung bei Beeinträchtigungen ihre Lebensgrundlage
- Erhöhung von Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Produkte
Die Engagementwirkung
Nach einem dreijährigen Dialog hatte sich Bunge 2020 dazu verpflichtet, Waldrodung bis 2025 aus der kompletten Zulieferkette zu verbannen. Zu den angekündigten Umsetzungsmassnahmen gehörten ein engmaschiger Dialog mit den Bunge-Zulieferbetrieben, darunter rund 8000 Bauern, sowie die Einführung der frei zugänglichen Datenbank Agroideal, die es durch die Offenlegung von Informationen über Produktionspraktiken einzelner Sojabauern erlaubt, Risikobetriebe im brasilianischen Cerrado und in Argentinien zu identifizieren.
Erste Schritte sind getan. Trotz dieser Fortschritte beobachtet die BVK die Entwicklungen bei Bunge zum Erhalt des Regenwaldes und zur Unterstützung der Pariser Klimaziele weiter.
Wer ist Bunge?
Bunge wurde 1818 in Amsterdam durch John Bunge als Handelsfirma gegründet und spezialisierte sich bald auf den weltweiten Handel in Agrarrohstoffen, wie Weizen oder Soja. Während zu Beginn Nord- und Südamerika die wichtigsten Ursprungsländer bildeten, expandierte das Unternehmen schon im 19. Jahrhundert global und zählt heute Agrarmärkte wie China und Indien zu den bedeutendsten Regionen. Heute ist Bunge unter anderem Brasiliens grösster Exporteur von Agrarprodukten.